Wie kann ich die Konzentration meiner Kinder stärken?
Kinder sind voller Neugier, Energie und Bewegungsdrang. Sie sind kleine Forscher und wollen alles entdecken. Daher lassen sie sich auch schnell ablenken. Jedoch können genau diese wertvollen Eigenschaften, in der #Schule und beim Lernen zu einem Problem werden.
Die Aufmerksamkeitssteuerung ist nämlich eine grundlegende Fähigkeit, ohne die Lernen nicht möglich ist. Gute Leistungen in der #Schule hängen nicht nur von der Begabung des Kindes ab, sondern auch von der #Konzentration.
Leider sind Konzentrationsprobleme heutzutage ein sehr verbreitetes Phänomen. Kinder können sich bei ihren Aufgaben nicht lange konzentrieren, werden immer wieder abgelenkt, schauen aus dem Fenster, spielen mit Gegenständen aus ihrem Federpennal und machen dadurch Flüchtigkeitsfehler. Sobald sie jedoch in ihren Zimmern sind bzw. in der Pause, versinken sie in ihre Bücher bzw. Spielsachen und sind für eine lange Zeit nicht ansprechbar.
Die Konzentrationsfähigkeit der Kinder hängt von äußeren und inneren Faktoren ab. In diesem Artikel erfährst du mögliche Ursachen für Konzentrationsschwierigkeiten und bekommst #Tipps, wie du die Konzentration deines Kindes stärken kannst.
Was ist Konzentration?
#Konzentration ist die Fähigkeit die gesamte Aufmerksamkeit auf eine Sache bzw. einen Vorgang zu richten.
Wovon hängt die Konzentration der Kinder ab?
Die #Konzentration hängt von folgenden Faktoren ab:
Von der Sache (Ist die Sache interessant wie z. B. mein Spielzeug oder langweilig wie z. B. eine Pflichtaufgabe in der Schule?)
Von meiner aktuellen Stimmungslage (Wie fühle ich mich heute?)
Von meinem Können (Kann ich die Aufgabe bewältigen oder ist sie zu schwierig oder einfach für mich?)
Von meiner Umgebung (Was passiert um mich herum? Gibt es viele Ablenkungen?)
Die Konzentrationsfähigkeit ist daher keine konstante Kraft. Sie verändert sich aufgrund innerer oder äußerer Umstände. Es handelt sich somit um einen psychischen Zustand von Kindern und von Erwachsenen.
Wie lange können sich Kinder konzentrieren?
Wenn es um ununterbrochenes konzentriertes Lernen und Sitzen geht, gelten folgende Zeitwerte:
ca. 10 Minuten bei 4-5- jährigen
ca. 15 Minuten bei 6-7- jährigen
ca. 20 Minuten bei 8-9- jährigen
ca. 25 Minuten bei 10-12- jährigen
Konzentrationsschwierigkeiten haben viele Ursachen
Zu wenig Schlaf
#Kinder brauchen 9-10 Stunden Schlaf. Wenn sie zu wenig schlafen, dann fällt es ihnen schwer neue Inhalte zu lernen. Auch das Arbeitsgedächtnis der Kinder wird dadurch gestört.
Schlechte Ernährung
Es ist bewiesen, dass eine gesunde Ernährung das Gehirn, die #Konzentration, die Aufmerksamkeit, das Gedächtnis und die körperlichen Leistungen positiv beeinflusst.
Eine vitamin-, mineral- und ballaststoffarme Ernährung führt zu Mangelerscheinungen, die sich auf die Hirnfunktion und die emotionale Verfassung der Kinder auswirken. Für eine gute #Konzentration brauchen Kinder vitaminreiches Essen, vor allem Vitamin B (hirnstoffwechselanregend), Aminosäuren und Kohlenhydrate.
Dehydration
Dehydration führt zu Konzentrationsschwierigkeiten und Kopfschmerzen. Daher ist es wichtig immer darauf zu achten, dass das Kind ausreichend trinkt. Als Durstlöscher eignen sich Wasser und ungesüßter Tee. Wichtig ist es, dass sich Kinder von klein auf an das Wassertrinken gewöhnen.
Konflikte im Elternhaus
Konzentrationsschwierigkeiten können auch psychologisch bedingt sein. Konflikte im Elternhaus, nervöse Eltern, hohe Leistungserwartungen von Seiten der Eltern oder der Lehrpersonen, übergroße Strenge können beispielsweise mögliche Gründe dafür sein.
Bewegungsmangel
Für #Kinder ist es vollkommen natürlich sich ständig zu bewegen. Wenn man Kindern zu wenig Bewegungspausen gibt, dann wirkt sich dies negativ auf die Konzentration der Kinder aus. Es ist bewiesen, dass Bewegung die Ausdauer und die #Konzentration der #Kinder fördert. Durch Bewegung wird ihr Gehirn besser mit Sauerstoff versorgt und sie nehmen wieder mehr Sinnesreize auf- dadurch wird gleichzeitig die Aufmerksamkeit gesteigert.
Täglicher Medienkonsum
In vielen Familien ist es zur Normalität geworden, dass ihr dreijähriges Kind vor dem Fernseher bzw. Tablet sitzt. Die schnelle Abfolge der Fernsehbilder, die Hektik und das Nichtverstehen von Sendungsinhalten führen zur Nervosität, Überreiztheit und somit zu einem Konzentrationsmangel der Kinder. Daher ist es wichtig klare Regeln zum Medienkonsum aufzustellen.
13 Tipps um die #Konzentration der #Kinder zu steigern
1. Achte auf eine gesunde Ernährung und ermutige dein Kind viel Wasser zu trinken!
Wie auch schon oben erwähnt, ist eine gesunde Ernährung und eine regelmäßige Zufuhr von Wasser sehr wichtig für die #Konzentration der Kinder. Daher ermutige dein Kind Obst und Gemüse zu essen und erinnere es daran immer wieder Wasser zu trinken. Durch die vielen Ablenkungen vergessen Kinder oft auf das Trinken. Dies führt zur Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten.
2. Sei ein Vorbild!
Wenn wir wollen, dass #Kinder aufmerksam sind, müssen wir ihnen auch die volle Aufmerksamkeit geben. #Kinder lernen bekanntlich durch Nachahmung. Wenn wir also dem Kind etwas sagen wollen, ist es besser in der Nähe des Kindes zu sein, sich auf sein Level zu begeben und ihm in die Augen zu schauen, anstatt von einem anderen Raum etwas zu dem Kind zu rufen. Es ist wichtig ihnen zu zeigen, dass wir ihnen aufmerksam zuhören.
3. Orientiere dich am Interesse deines Kindes!
Wie viel Aufmerksamkeit das Kind einer Sache widmet, hängt auch vom Interesse des Kindes ab. Dies erklärt auch warum #Kinder 30 Minuten ruhig mit ihrem Lego spielen können, aber Probleme haben still zu sitzen, wenn sie ihren Namen schreiben müssen.
Finde heraus, was dein Kind interessiert und orientiere dich danach!
4. Sorge für einen ungestörten und ruhigen Arbeitsplatz
Um konzentriert zu arbeiten, braucht das Kind einen Arbeitsplatz, an dem es ruhig und ungestört arbeiten kann. Hierbei ist auch eine gewisse Ordnung notwendig, damit das Kind alle Materialien in Reichweite hat. Es soll sich an seinem Arbeitsplatz wohlfühlen. Pflanzen, Bilder und gute Lichtverhältnisse können für eine angenehme Arbeitsatmosphäre förderlich sein.
5. Etabliere Routinen!
Rituale und ein klar geregelter Tagesablauf geben dem Kind Orientierung. Diese sind wichtig im Unterricht und sollten zuhause fortgesetzt werden. Beispielsweise kann man versuchen die Hausaufgabe immer zur selben Tageszeit zu machen und sie mit einem schönen Ritual verbinden. Routinen und ein klar geregelter Tagesablauf geben dem Kind Orientierung, Sicherheit und Geborgenheit.
6. Achte auf die Raumgestaltung und frische Luft!
Ein heller, freundlicher Raum, der mit Frischluft versorgt ist, lässt die #Kinder konzentrierter arbeiten. Es hilft auch immer wieder mal zu lüften oder ins Freie zu gehen, um die Konzentration der Kinder zu stärken.
7. Sorge dafür, dass sich dein Kind ausreichend bewegt!
Kurze Pausen und Bewegungseinheiten zwischen den Aufgaben können Wunder bewirken und sorgen dafür, dass sich die Batterien im Gehirn wieder aufladen. In Phasen, in denen die Leistungskurve am Tiefpunkt angelangt ist, hilft sportliche Betätigung. Nur 10 Minuten Bewegung reichen aus, um die Gehirnaktivität wieder zu steigern. Außerdem lassen sich Lernprozesse auch mit Bewegung kombinieren.
Vokabeln können abgeprüft werden, indem das Kind Springschnur springt, das Einmaleins kann geübt werden, indem es die Treppen hinauf und wieder hinunterläuft, Lesen kann geübt werden bei einem Spaziergang, indem das Kind Wörter liest, die es in seiner Umgebung findet. Eine gute Balance zwischen Bewegung, Pausen und Entspannung ist absolut wichtig für die #Konzentration des Kindes.
8. Konzentriere dich auf das Gelungene anstatt auf die Mängel deines Kindes!
Die Aufgaben, die wir als ErzieherInnen oder Eltern unseren #Kindern geben, müssen auch bewältigt werden können. Nur wenn es überhaupt die Möglichkeit hat diese Aufgaben zu erledigen, wird es sich auch anstrengen.
Diese Anstrengung sollte von uns auch geschätzt werden, ohne davon auszugehen, dass alle Aufgaben gleich richtig gelöst wurden. Statt Fehlerorientierung sollten wir uns auf das Gelungene der #Kinder konzentrieren und dieses auch hervorheben und anerkennen.
9. Achte darauf, dass dein Kind in einer angstfreien Umgebung lernt!
Eine angstfreie Umgebung in Familie, Kindergarten und #Schule ist absolut wichtig für den Lernprozess der #Kinder. Ängste beeinträchtigen das Konzentrationsvermögen, die geistigen Leistungen und das Gefühlsleben. Wenn sich die Kinder jedoch sicher fühlen, dann wird ihr #Selbstvertrauen und somit die #Konzentration gestärkt.
10. Fördere das spontane Interesse deines Kindes!
Nach Maria Montessori ist das spontane Interesse des Kindes die beste Triebkraft für #Konzentration. Dies kann man häufig in Montessori-Kindergärten beobachten, in denen #Kinder ganz vertieft in ihre Tätigkeiten sind.
#Kinder müssen auch lernen ihrem eigenen Interesse zu folgen, anstatt immer Anweisungen und Befehle von Erwachsenen auszuführen. Außerdem ist es wichtig, dass sie Schwierigkeiten und Hürden bei den Tätigkeiten selbst meistern.
11. Gib deinem Kind Impulse!
Versuche das Interesse deines Kindes zu wecken, indem du es versuchst für Bücher, Musik, Hörspiele und Spiele zu begeistern. Lies mit deinem Kind ein interessantes Buch, erzähle ihm Geschichten, gehe mit ihm in die Natur oder animiere es ein Musikinstrument zu lernen.
Hilf deinem Kind durch Impulse, attraktives Spiel- und Lernangebote, Aktivitäten und Herausforderungen ihr Interesse zu wecken und aktiv auf etwas zu richten, das bei ihnen einen Zustand von besonderer Aufmerksamkeit und Wachheit auslöst.
12. Gib deinem Kind auch Raum und Zeit zu spielen!
Versuche dein Kind nicht mit zu vielen Tätigkeiten zu überlasten, sondern gib ihm auch Raum und Zeit zu spielen und das „Kindsein” zu genießen.
Das Spiel ist die effektivste Form des Lernens. Im Freispiel können sich die Kinder selbst ein Thema aussuchen und gestalten es nach ihren Regeln. Sie suchen sich aus womit, mit wem und wo sie spielen. Das Freispiel entwickelt sich häufig von alleine, ohne das Erwachsene ihre Ideen einbringen.
13. Baue immer wieder kurze Entspannungsphasen in den Alltag ein!
Es ist wichtig, dass #Kinder lernen sich zu entspannen, indem sie alle Umweltreize für einen kurzen Moment ausschalten. Entspannung kann in Form von Fantasiereisen, Stilleübungen, Atemtechniken oder kurzen #Yogaeinheiten geübt werden.
Fazit
#Konzentration ist eine Fähigkeit, die entwickelt werden muss und gezielt gefördert werden kann. Zwar bringen die meisten Kinder die Grundfähigkeit zur Aufmerksamkeitsausrichtung mit, die Intensität und Dauer ist jedoch ein langer Lernprozess.
Daher müssen wir als Eltern und PädagogInnen diese von Anfang an fördern und Kindern möglichst viel Input geben, um ihre Konzentration zu trainieren. Falls du nun Ideen suchst, welche Konzentrationsübungen du mit deinem Kind machen kannst, dann findest du im Beitrag 30 Konzentrationsübungen für Kinder eine Menge Anregungen dafür.
Quellen:
Peter Thiesen: Konzentration und Aufmerksamkeit entspannt fördern. 264 lebendige Spiele für Kindergarten, Hort und Grundschule.
Wamser, Peter/LEYK, Dieter: Einfluss von Sport und Bewegung auf Konzentration und Aufmerksamkeit. Effekte eines “Bewegten Unterrichts” im Schulalltag.
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