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Justina Aigner

7 Ideen zur Steigerung des Selbstwerts bei Kindern

Hast du das Gefühl dein Kind traut sich zu wenig zu und fühlt sich schnell entmutigt, wenn etwas nicht klappt? Hörst du dein Kind oft sagen: Das kann ich nicht!” oder „Das werd ich nie lernen!”


Wenn dir einiges davon bekannt vorkommt, kann es sein, dass dein Kind mit seinem Selbstwert kämpft. Es ist sich wahrscheinlich nicht bewusst, was für ein besonderer Mensch es ist, und welche Fähigkeiten, Stärken und Talente in ihm stecken.



Ich habe in meinem Artikel „Wie man das Selbstvertrauen bei Kindern stärkt" bereits näher beschrieben, was das Selbstbild eines Kindes ist, wie es entsteht und wie man als Elternteil oder Pädagoge/in die Kinder in ihrer Entwicklung zu mehr Selbstvertrauen unterstützen kann.


In diesem Artikel stelle ich dir sowohl Selbstwerträuber als auch Selbstwertverstärker vor und zeige dir ein paar praktische Übungen speziell für Kinder vor, die zu mehr Selbstvertrauen führen.


Selbstwertverstärker vs. Selbstwerträuber

Die Kindheit, insbesondere die Interaktion mit Bindungspersonen, spielt eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung unseres Selbstwertgefühls.


Alle Erfahrungen, die wir als #Kinder machen, helfen uns ein Selbstbild von uns selber aufzubauen. Ob dieses eher positiv oder negativ ausfallen wird, können wir als Erzieher/innen, Eltern und Familienangehörige mitbestimmen.


Im Folgenden zeige ich dir Verhaltensweisen, die für #Kinder einen positiven oder negativen Einfluss auf ihre Selbstwertentwicklung haben:


Selbstwerträuber

Aufgepasst bei folgenden Verhaltensweisen:

  • Fokussierung auf die Schwächen der Kinder

Wenn man die #Kinder immer auf ihre Schwächen aufmerksam macht, verstärkt man das negative Denken und sie werden sich in Folge mehr auf ihre Fehler und Mängel konzentrieren.

  • Kindern alles geben was sie wollen

Das klingt vielleicht im ersten Augenblick ganz gut, aber im Endeffekt nimmt man Kindern so die Chance sich selbst etwas erarbeiten zu müssen und so die eigene Selbstwirksamkeit zu erlernen.

  • Keine Grenzen setzen

Alle Kinder brauchen und fordern Grenzen. Grenzen geben den Kindern Halt und Sicherheit und einen Rahmen in dem sie sich gut entwickeln können.

  • Machtkämpfe

Wenn man Grenzen setzt, dann sind auch keine Machtkämpfe mehr notwendig. Wenn du klare Grenzen festlegst und diese deinem Kind klar und konsequent kommuniziert, kann sich dein Kind daran orientieren und wird diese Grenzen nicht ständig hinterfragen.

  • Vergleiche mit anderen

Vergleiche mit anderen können sehr schlimme Selbstwerträuber für Kinder sein. Besser ist es #Kinder auf ihre Individualität und Einzigartigkeit aufmerksam zu machen und sie auf ihre eigenen Stärken,Talente und Fähigkeiten hinzuweisen.

  • Liebe an Bedingungen zu knüpfen

#Kinder brauchen Zuneigung und Liebe ihrer Bindungspersonen, die an keine Bedingungen oder Forderungen geknüpft sind. Nur so wachsen sie zu gesunden und selbstbewussten Persönlichkeiten heran, die zu stabilen Beziehungen fähig sind.

  • Kinder unselbständig erziehen

Wenn man Kindern ständig alles abnimmt, beraubt man sie der Möglichkeit von Lernerfahrungen. Daher ist es hilfreich, wenn man #Kinder von klein auf in ihrer Selbstständigkeit fördert. Sobald es möglich ist, lass sie alleine essen, sich alleine anziehen oder später bei Haushaltstätigkeiten mithelfen. So erkennen Kinder, was sie bereits selber können und das macht sie selbstbewusst.


Selbstwertverstärker

Bitte mehr von diesen Verhaltensweisen:

  • Nicht mit Lob sparen!

Ebenso wie #Erwachsene streben #Kinder nach Anerkennung und Lob. Lobe deine Kinder und zeige ihnen, dass du stolz auf sie bist. Dazu zählen anerkennend Worte genauso wie nonverbale Signale wie Zunicken, Zulächeln oder auf die Schulter klopfen.

  • Ziele richtig setzen

Unterstütze #Kinder bei ihrer Zielsetzung. Denke daran, dass kleinere Ziele oder Zwischenziele schneller zu einem Erfolgserlebnis führen, was wiederum motiviert und antreibt.

  • Konstruktive Kritik geben

Gib deinem Kind konstruktive Kritik, indem du ihm zeigst, wie es sich verbessern kann anstatt es bloß zu stellen.

  • Zeige deinem Kind, dass du an es glaubst!

Wir brauchen im Leben nur eine Person, die an uns glaubt und diese, bist du selbst. Als #Kinder sind wir aber noch sehr von externen Einflüssen abhängig - sei du daher die Person, die dem Kind sagt: „Ich weiß du kannst das!"

  • Nicht aufgeben!

Misserfolge gehören zu jeder Erfolgsgeschichte dazu und sollen kein Grund sein mit etwas aufzuhören. Kein Meister/ keine Meisterin ist je vom Himmel gefallen, heißt es doch so schön. Vieles im Leben braucht Übung und Geduld. Hätten alle Wissenschaftler/innen beim ersten Versuch aufgegeben, gebe es jetzt kein Telefon, Auto oder Handy.

  • Kindern Aufgaben im Haushalt geben

Durch kleine Arbeitsaufträge können Kinder Verantwortungsgefühl aufbauen und merken, dass ihr Beitrag in der Familie zählt.

  • Anderen helfen

Nachbarn unterstützen, im Seniorenheim freiwillig mithelfen,... all diese Dienste zeigen dem Kind, dass es gebraucht wird und selbstwirksam ist. Dies wiederum baut Selbstwertgefühl auf.

  • Think big

Lass dein Kind groß von seiner Zukunft träumen. Dies fördert nicht nur die Kreativität und Vorstellungskraft, sondern motiviert das Kind, dass mehr möglich ist, als was man sich oft im ersten Moment zu trauen möchte.



7 Wundervolle Ideen und Übungen zum Selbstwertgefühl

Folgende Ideen und Übungen können deinem Kind am Weg zur Steigerung des Selbstwertgefühls helfen:


1. Der besondere Blick in den Spiegel:

Bei dieser Übung betrachten wir unser Gesicht im Spiegel. Wir schauen uns ganz bewusst und mit einer Neugierde an, als hätten wir dieses Gesicht vorher noch nie gesehen.


Welche Details fallen dir auf, die du vorher vielleicht noch nie richtig wahrgenommen hast - kleine Muttermale, die Struktur deiner Lippen, die Farbe deiner Iris…


Wenn wir Kinder bei dieser Übung begleiten, ist es ganz wichtig ihnen eine liebevolle und positive Einstellung bei der Betrachtung zu vermitteln und ihnen zu zeigen, dass auch „mögliche Makel" sie einzigartig machen.

Wir können Ihnen auch folgende Fragen stellen:

  • Was gefällt Dir besonders an Deinem Gesicht?

  • Was macht Dich besonders einzigartig?

Die Spiegel-Übung beenden könnt ihr damit, dass das Kind sich selbst positive Affirmationen sagt. Diese könnt ihr euch gemeinsam überlegen. So oder ähnlich könnten sie klingen:

  • Ich mag mich!

  • Ich bin stolz auf mich!

  • Genauso wie ich bin, bin ich richtig!

  • Ich liebe mich!

Diese Affirmationen könnt ihr auch aufschreiben und neben dem Spiegel kleben, damit sich das Kind jedes Mal, wenn es sich vor dem Spiegel stellt daran erinnert!


2. Meditation zur Einzigartigkeit

Diese besondere #Meditation kannst du entweder mit einem Kind als auch mit einer Gruppe von Kindern anleiten.


Alles was du brauchst sind Blätter. Die Kinder suchen sich ein Blatt aus, das sie anspricht. Dieses nehmen sie in die Hand und betrachten es ganz genau.



Du stellst folgende Fragen:

  • Wie sieht dein Blatt aus?

  • Welche Form hat es?

  • Ist es glatt oder rau?

  • Gibt es besondere Stellen an deinem Blatt?

  • Ist es irgendwo kaputt?

  • Welche Farben hat es?

  • Kannst du die Blattadern erkennen?

Nun bitte die Kindern aus dem Blatthaufen ein Blatt zu suchen, dass genau gleich aussieht und wiederhole die Fragen und führe nun fort:


Auch wenn das Blatt vielleicht auf den ersten Blick dem ersten sehr ähnlich war, erkennst du nun, dass es ganz anders aussieht.


Denn jedes Blatt ist einzigartig. Jedes Blatt gibt es genau ein einziges Mal auf der Welt. Das macht es zu etwas ganz Besonderem.


Doch nicht nur die Blätter sind einzigartig, sondern auch Blumen, Tiere, Früchte - und auch wir Menschen.


Jeden von uns gibt es nur ein einziges Mal auf der Welt.

Schau dir nun eine deiner Handinnenflächen genauer an!

Siehst du die Adern und die Muster? Niemand sonst auf der Welt hat diese Hand.


Jetzt kannst du dir deine andere Hand genauer ansehen. Vergleichst du beide Hände wirst du sehen, dass sogar deine beiden Hände unterschiedlich aussehen.

Es gibt dich nur einmal auf der Welt.


Überlege dir: Was macht dich einzigartig? Was magst du an dir? Was mögen andere an dir? Gibt es etwas, dass du besonders gut kannst?

Vergiss nie: So wie du bist, bist du genau richtig!

So wie du bist, bist du liebenswert!

So wie du bist, bist du wunderbar!


Natürlich kannst du diese wunderschöne #Meditation auch mit anderen Naturmaterialien wie Steinen, Blumen, Muscheln… anbieten.


3. Glücksdusche

Diese Übung kannst du entweder mit einer Gruppe von Kindern oder im Kreis der Familie durchführen.


Dazu setzt ihr euch zusammen und immer eine Person steht im Mittelpunkt.


Für diese Person denken wir uns alle ehrliche Komplimente aus und sagen sie ihr nacheinander. Ihr könnt das Spiel so viele Runden lang fortführen, solange es euch Freude bereitet.


#Kinder lernen sich dabei auf die Stärken von sich selber und anderer zu fokussieren.

Sowohl Komplimente zu erhalten, als auch welche zu geben, ist ein wunderbares Gefühl und wird den Zusammenhalt in der Familie und der Gruppe verstärken.


Variation - Komplimente Sonne:

Wenn die Kinder bereits schreiben können, kannst du folgende Übung anleiten. Jedes Kind bekommt einen gelben breiten Streifen und Stifte.


Jede Person schreibt am Kopfende seinen Namen, dann reicht es den Streifen an die Person, daneben weiter. Diese schreibt ein oder mehrere Komplimente für das Kind, dessen Name auf dem Streifen steht und reicht ihn im Kreis weiter. So werden reihum immer mehr Komplimente auf dem Streifen gesammelt.


Zum Schluss legen wir alle Streifen zu einer Sonne - zu einer Komplimente Sonne - zusammen.


4. Liebesbrief an dich selber

#Kinder schreiben gerne kleine Liebesbotschaften an Personen, die sie lieben und schätzen. Wieso also mal nicht einen Liebesbrief an sich selber schreiben?


Mit folgenden Worten, kannst du dein Kind dazu anleiten:


Stell dir doch mal vor, du wärst eine andere Person, eine Person, die es gar nicht gibt. Und diese Person schaut dich voller Liebe und Bewunderung an!


Genau diese Person, möchte dir nun einen Brief schreiben. Darin notiert sie alles was sie an dir schätzt und bewundert.


Sie schreibt was sie an dir liebt, und welche deiner Eigenschaften sie gerne hätte. Sie erinnert dich an Erlebnisse, wo du Erfolg hattest oder du besonders mutig warst.


Bei dieser Übung wird das Kind schnell merken, wie viele Dinge es gibt, die es an sich selbst mag und worauf es stolz ist.


Wenn das Kind noch nicht schreiben kann, kannst du das für dein Kind übernehmen.

Diesen Brief kann man dem Kind immer wieder vorlesen, wann immer das Kind es gerade braucht. Sei es vor dem Schlafen gehen, wenn es gerade entmutigt wurde oder traurig ist und eine Portion positive Energie braucht, oder einfach so.


5. Das kann ich gut - Plakat:

Um sich die eigenen Stärken und das eigene Können vor Augen zu halten, könntest du dich mit dem Kind zusammensetzen und darüber brainstormen.


Am besten ihr nehmt dafür ein großes farbiges Papier und klebt ein Foto von dem Kind in die Mitte oder du lässt das Kind sich selber zeichnen.


Nun sammelt ihr positive Eigenschaften und all das was das Kind gut kann und schreibt dieses mit bunten Stiften ringsum auf.


Dann hängt ihr das Plakat ins Kinderzimmer, damit das Kind sich seiner Stärken immer wieder bewusst werden kann. Und diese Sammlung könnt ihr dann immer wieder ergänzen!


6. Was habe ich heut gut gemacht?

Dies kann ein schönes Ritual fürs gemeinsame Abendessen oder vorm Schlafen gehen sein. Frage das Kind:


Was hast du heut gut gemacht?


Zu Beginn fällt es den Kindern oft schwer sich an Sachen zu erinnern, die sie gut gemacht haben und sich dafür zu loben. Dann können wir ihnen helfen und unsere Beobachtungen teilen.


Durch diese einfache tägliche Übung schulen die #Kinder ihren positiven Blick auf sich selber und ihr Können. Dies ist ein wichtiger Beitrag auf dem Weg zu einem positiven Selbstbild.


Man kann den Kindern auch lernen sich jedes Mal, wenn sie zufrieden mit sich selber und ihrem Verhalten sind zu loben oder sich bestätigend auf die Schulter zu klopfen.


7. Ich kann es (noch) nicht

Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen sind nichts statisches und unveränderbares!


Wenn du das Gefühl hast du magst dein Kind hier noch mehr unterstützen, fang damit an ihm eine positive Einstellung zum Leben mitzugeben!


So gibt es folgendes Zauberwort, dass im Nu negative Glaubenssätze deines Kindes ins Positive verkehrt: Noch!


Wenn du ein Kind sagen hörst- Ich kann nicht Rad fahren! Oder Ich kann kein Rad schlagen! - Dann entgegnest du ihm das nächste Mal mit - Noch nicht!


Denn „Ich kann es noch nicht" vermittelt ihnen eine positive und motivierende Sichtweise.


Und dorthin wollen wir die Kinder ja hinführen - Dass sie positiv über sich selbst denken und an sich selbst glauben!

Abschluss

Ich hoffe du konntest aus dem Artikel viele Übungen und Tipps mitnehmen, die dir im Umgang mit deinem Kind helfen, das Selbstwertgefühl wachsen zu lassen!


Und zum Schluss mag ich dir noch folgenden Satz mitgeben, den du deinem Kind sagen kannst:


Ich hab dich nicht lieb, weil du schön bist oder sehr gut in etwas bist, sondern, weil du du bist!


Quelle:

Lieblingsfach Skript von Tina Richter

https://herzsache.jetzt/lieblingsfach-achtsamkeit-lernen/

How to raise a confident child - Marisa Peer

9 Secrets of confident kids (https://youtu.be/JsFdfIyDZJg)

Confidence: Proven tips to boost your child's confidence

Self- Esteem: How to feel awesome being you

Wellbeing for children: Confidence and Self Esteem

Building Self-Esteem in children



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Konkret geht es darum Kindern einen Raum zu geben, in dem das Wichtigste in ihrem Leben thematisiert wird - das eigene Selbst. 

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