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Justina Aigner

Wie erhöht man das Selbstvertrauen von Kindern?

Als Babies kommen wir mit einem gesunden #Selbstvertrauen auf die Welt. Wir schreien #selbstbewusst, wenn wir Hunger haben oder das Bedürfnis nach Zuneigung verspüren. Wir zeigen ganz selbstverständlich was uns gefällt und was nicht. Als Babies würden wir uns nie darüber Gedanken machen, ob es OK ist ein Bedürfnis zu äußern oder nicht.


Babies sind neugierig und explorieren ganz unerschrocken. Dies kann man z.B. gut beim Gehen lernen beobachten. Kleinkinder fallen nieder, stehen wieder auf und lassen sich von kleinen Rückschlägen nicht entmutigen.


Doch leider verlieren manche das #Selbstvertrauen und den Glauben an sich selbst im Laufe der Kindheit durch die Erfahrungen, die sie machen.



Eine ganz entscheidende Rolle, ob wir genügend oder nicht genügend #Selbstvertrauen in unserem Leben aufbauen können, spielen die nähesten Bindungspersonen des Kindes - vor allem die #Eltern und später auch die #PädagogInnen.


Wenn du dich jetzt fragst, wie du dein Kind zu einem selbstbewussten Menschen erziehen kannst, dann bist du hier genau richtig!


Was ist Selbstvertrauen?

#Selbstvertrauen wird aus den Worten selbst und Vertrauen gebildet - demnach ist es leicht erklärt:

Selbstvertrauen bedeutet „das Vertrauen in sich selbst“.


#Kinder beginnen bereits in früher Kindheit ein Selbstbild zu kreieren. Durch die Erfahrungen, die sie mit ihrem sozialen und materiellen Umfeld machen, können sie nach und nach eine Vorstellung über sich, ihr Können und ihre Fähigkeiten aufbauen.


Dieses Selbstkonzept ist allerdings stetig veränderbar und kann je nach den Erfahrungen und externem Feedback, welches das Kind erhält, positiv oder negativ ausfallen.


Wie entsteht das Selbstbild?

Wie aber genau sammelt das Kind also jetzt die Erfahrungen um sich selbst einschätzen zu können?


Dies passiert über folgende verschiedene Quellen:

  • Über den Körper:

Das Kind erforscht von Geburt an mit seinem Körper die Umwelt. Es nimmt die Reize der Umgebung über die Sinne auf. So lernt das Kind sich selbst von der Umgebung abzugrenzen und sich allmählich über sich selbst bewusst zu werden. Durch das Explorieren mit der Sachwelt und die Kommunikation mit anderen Menschen, lernt es bald, dass seine Handlungen einen Effekt haben. Dies führt gleich über zum nächsten Punkt.

  • Selbstwirksamkeit:

Jedes Mal wenn ein Kind selbstständig tätig wird, bekommt es ein externes Feedback.

Wenn Kinder z. B. einen Turm bauen, so erkennen sie, dass sie dazu fähig sind aus Steinen einen Turm zu kreieren. Sie werden sich so unmittelbar - den Folgen ihres eigenen Handelns bewusst und lernen wozu sie imstande sind.

  • Vergleich mit anderen:

Schon bald beginnen sich #Kinder mit anderen Kindern zu messen und zu vergleichen und können auch daraus ihr Können einschätzen. Allerdings muss die Vorstellung des eigenen Könnens, die man aus dem Vergleich zu anderen gewonnen hat, nicht mit dem tatsächlichen Können übereinstimmen.

  • Zuordnung von Eigenschaften durch andere:

#Kinder orientieren sich beim Entwickeln ihres Selbstbilds auch an dem Feedback anderer. Daher sollte man vor allem als Elternteil oder Pädagoge/In sehr gut darauf achten, wie man über das Kind und mit dem Kind spricht. Darauf werden wir aber noch weiter unten genauer eingehen.



Warum ist es denn so wichtig ein gutes positives Selbstbild und Selbstvertrauen zu haben?

Du hast sicher schon mal von der „self fulfilling prophecy“ gehört -


Ob du glaubst du schaffst es oder nicht, du wirst in jedem Fall Recht behalten.

Wenn du dir z.B. sagst, dass du nie Rad fahren lernen wirst und fest davon überzeugt bist, wird diese Einstellung den tatsächlichen Erfolg beeinflussen und du wirst es mit hoher Wahrscheinlichkeit tatsächlich nicht lernen.


Und genau aus diesem Grund ist ein positives Selbstbild so wichtig, weil es die Basis für ein glückliches, selbstbestimmtes Leben ist. Du bist die/derjenige, die/ der dir im Leben Grenzen setzt.

Wenn du an dich glaubst, wirst du deine Ziele viel höher setzen und dadurch wahrscheinlich auch mehr Erfolg haben, als wenn du dir nicht viel zutraust und lieber in deiner Komfortzone bleibst.


„Selbstvertrauen ist das erste Geheimnis von Erfolg" Ralph Waldo Emerson

Wie handeln Kinder, wenn sie ein gutes Selbstvertrauen haben?

Ein Kind, welches sich seinen Fähigkeiten bewusst ist und damit zufrieden ist, fühlt sich glücklicher als ein Kind, das weniger #Selbstvertrauen hat. Es ist stolz auf sich und wird sich selber mögen.


Es ist offener gegenüber neuen Herausforderungen und lässt sich in der Regel schneller auf etwas Neues ein.


Selbst wenn es dabei Misserfolge erfährt, wird es davon nicht entmutigt sein, sondern sich sagen: "Ich werde es schon mit Geduld und Übung schaffen."


Das liegt daran, dass das Kind über eine gute Frustrationstoleranz verfügt und daher nicht gleich aufgibt, wenn etwas nicht gleich funktioniert, da es eben an sich glaubt.


Darüber Hinaus handeln Kinder mit gesundem Selbstvertrauen unabhängig und übernehmen Verantwortung für Ihr Verhalten.


Sie haben gelernt mit Kritik umzugehen und stellen sich dieser genauso wie Konflikten. Sie trauen sich viel zu und können angstfreier durchs Leben gehen.



8 Tipps, die deine Kinder dabei unterstützen ein gutes Selbstvertrauen aufzubauen


1. Der Schlüssel um deinem Kind mehr Selbstvertrauen zu geben bist Du selber

Wenn wir das Selbstvertrauen in Kindern steigern möchten, muss uns als erstes bewusst werden, dass das ganz viel mit unserem eigenen Glaubensmustern und Verhaltensmustern als #Eltern oder PädagogInnen zu tun hat.


Wir sind Vorbilder für unsere Kinder und Kinder schauen sich unser Verhalten ab.


Sie beobachten wie wir mit ihnen umgehen, wie wir mit anderen über sie sprechen und wie wir auf bestimmte Situationen wie Erfolg oder Misserfolg reagieren.

Kinder haben sehr gute Antennen mit denen sie sowohl verbale als auch nonverbale Kommunikation wie ein Schwamm aufsaugen.


Daher ist der erste Schritt dein eigenes Verhalten mit den Kindern mal genauer zu reflektieren und dir darüber bewusst zu werden, dass du der Schlüssel bist, um dein Kind selbstbewusster werden zu lassen.

Hier ein paar anregende Reflektionsfragen:

  • Wie gehe ich mit Erfolg um? Lobe ich mich selber ab und zu?

  • Wie gehe ich mit Misserfolg um? Lass ich mich schnell entmutigen? Raste ich dabei aus? Oder probiere es einfach weiter?

  • Was verlange ich von meinen Kindern? Zeige ich ihnen, dass ich auf sie stolz bin? Mache ich Lob immer von ihren Leistungen abhängig? Kenne ich die Stärken meiner Kinder und kommuniziere ich diese?


2. Glaube an dein Kind

Wenn du an dein Kind glaubst, wird das Kind auch an sich glauben.


„Deine Stimme zu deinem Kind, wird die Stimme in deinem Kind werden."

Ich finde dieses Zitat von Marisa Peer, best selling Autor des Buches "I am enough", sehr plakativ. Ich denke, wenn man sich dies vor Augen hält, wird man die Aussagen zu seinem Kind sicher viel überlegter wählen.


Wenn du dein Kind sagen hörst: "Ich werd das nie lernen!", dann kontere und sage: "Ich bin mir ganz sicher, dass du das lernen wirst mit Übung und Geduld. Denn ich kenne dich und glaube an dich."

Kinder brauchen nur einen Menschen im Leben, der an sie glaubt. Sei du dieser Mensch für sie!


3. Dem Kind Einzigartigkeit zugestehen

Viele #Eltern projizieren bewusst oder unbewusst ihre eigenen Wünsche auf das Kind. Sie wollen, dass ihr Kind z.B. genau dasselbe studiert, was sie studiert haben oder einen anderen eigenen unerfüllten Wunsch für sie auslebt.


Aber dabei übersehen sie ja eines total - die Einzigartigkeit jedes Individuums. Jeder Mensch hat andere Talente, Fähigkeiten und Wünsche. Und das ist auch gut so, sonst wäre die Welt ja auch ziemlich uniform und langweilig. Also bitte vergleiche dein Kind nicht mit dir oder anderen Kindern oder mit dir als du in seinem Alter warst.


Erkenne die einzigartige Persönlichkeit deines Kindes an und feiere sie!


Und mach das Lob nicht von irgendwelchen Attributen oder Errungenschaften abhängig.

Du kannst sagen: "Ich liebe Dich, nicht weil Du schön bist oder sehr gut in der Schule bist sondern, weil du du bist!"


Zeige deinen Kindern, dass du dich für sie und ihre Interessen und Hobbies begeisterst und diese anerkennst.

"Was dich glücklich macht, macht mich auch glücklich."

Ich weiß dieser Punkt kann sehr schwer sein. Wir alle wollen das Beste für unsere Kinder, aber nur unsere Kinder selbst wissen, was das ist!


Wenn wir beginnen die #Kinder als das zu sehen, was sie sind und nicht als das, was wir uns wünschen, fühlen sie sich ernst genommen und akzeptiert. Und das wird ihren Glauben an sich selbst stärken.


Wenn wir ihnen andererseits immer sagen, was richtig für sie ist, obwohl wir das gar nicht wissen können, löst das im Kind Verunsicherung aus und bewirkt genau das Gegenteil nämlich Misstrauen ins eigene Ich.


4. Kindern ihre Stärken bewusst machen

Oft sind wir zu sehr damit beschäftigt zu sehen was wir selbst oder unsere Kinder nicht gut können und wo Verbesserung notwendig ist.


Willst du aber das Selbstvertrauen des Kindes stärken, so ist es besonders wichtig, dass du dich mehr auf die Stärken deines Kindes fokussierst und ihm diese bewusst machst.


Was kann dein Kind besonders gut?

Ihr könntet euch gemeinsam hinsetzen und auf eine Liste schreiben welche Stärken dein Kind hat und worin es besonders gut ist. Das hilft deinem Kind sich in einem positiven Bild zu sehen und erhöht sein Selbstvertrauen.


5. Dein Kind muss nicht überall gut sein

Wenn du von deinem Kind verlangst, in jedem Fach und in jeder Sportart die/ der Beste zu sein, setzt du es unter einen großen Druck.


Kein Mensch ist ein Allrounder und überall perfekt, also sollten wir auch nicht an unsere Kinder unrealistische Erwartungen haben. Denn diese setzen sie unnötig unter Druck und sind „Selbstvertrauenräuber“.


Denk doch nur mal ans Krankenhaus oder an die Schule, keine Ärztin oder Arzt arbeitet auf allen Stationen und keine Lehrkräfte unterrichten alle Fächer.


Es ist genug, wenn dein Kind in einem Fach besonders begabt ist oder in einem Hobby besonders gut ist.


Wichtig ist, dass ihr diese eine Sache gemeinsam findet, damit dein Kind Bestätigung bekommt. Denn wenn wir worin besonders gut sind, motiviert uns das und führt automatisch zu mehr Selbstbewusstsein. Hör deinem Kind zu und macht euch gemeinsam auf die Suche nach seinen Lieblingsaktivitäten!


6. Aufpassen vor Vergleichen mit anderen

Schon mit jungen Jahren vergleichen sich #Kinder mit anderen. Sie messen sich und erfahren dadurch mehr über sich selber. Sie rangeln und schauen wer stärker ist, oder sie initiieren kleine Wettrennen um zu schauen, wer schneller ist.


Aber Vergleiche mit anderen sind nicht immer gut für uns und unser Selbstbild. Hat ein Kind ein hohes oder vielleicht zu hohes #Selbstbewusstsein, wird ihm der Vergleich zu anderen wahrscheinlich nicht schaden und sogar gut sein um ein realistisches Selbstbild von sich selbst aufzubauen. Ist ein Kind aber bereits mit einem eher negativen Selbstbild ausgestattet, kann der Vergleich mit anderen, den eigenen Selbstwert noch mehr reduzieren.


Daher mache deinem Kind seine Einzigartigkeit bewusst, und dass sich alle - Menschen voneinander unterscheiden. Jeder Mensch sieht anders aus, hat andere Interessen und andere Talente, wie bereits weiter oben erwähnt, und es ist völlig OK, dass der Peter besser ist im Fußball, und die Susi besser ist in Mathematik und dafür dein Kind sehr musikalisch ist und sehr gut Geige spielen kann.


Also zeige deinem Kind auf, dass die Unterschiede völlig natürlich und gut sind, und daher Vergleiche mit anderen unnötig sind.


"Das was dich besonders macht, ist deine Einzigartigkeit!"
"Ich liebe dich dafür, wer du bist"

7. Kinder coachen und nicht kontrollieren

Hilf deinen Kindern selbstständiger und eigenständiger zu werden, indem du sie coachst und nicht kontrollierst.

Wir alle wollen für unsere #Kinder das Beste und sagen ihnen deshalb auch gerne, was sie zu tun haben. Was wir dabei aber vergessen ist, dass unsere #Kinder, vielleicht aber ganz andere Ziele verfolgen, als die, die wir uns für sie vorstellen. So kann es passieren, dass wir die Kinder zu Hobbies drängen, die sie eigentlich gar nicht gut finden, wir uns aber einbilden, sie wären gut für unsere Kinder.


Oder wir nehmen Kindern auch gerne Aufgaben ab um ihnen das Leben zu erleichtern. Dabei übersehen wir aber, dass wir sie der Chance berauben, Kompetenzen zu erwerben und zu lernen.

Daher denk an die Regel: coachen statt zu kontrollieren!


Lass dein Kind selber Entscheidungen treffen und dafür auch Verantwortung übernehmen und unterstütze es bei diesem Prozess, indem du eine offene und tolerante Position einnimmst.


8. Lass die Meinung der Kinder zu und Raum für Diskussion

Du bist für dein Kind ein großes Vorbild in Sachen Kommunikation und Konfliktlösung. Mit dir übt das Kind, seine ersten Diskussionen zu führen und deshalb ist es ganz entscheidend, ob du diese zulässt und auch wie du diese führst.


Es ist wichtig für Kinder, dass sie dir alles sagen können, und ihre Meinung einmal kundtun können. Hör deinem Kind, wenn es ein Gespräch mit dir sucht, zunächst aufmerksam zu und gebe ihm nicht vorschnell einen Rat oder eine Antwort, wenn ihr euch worüber nicht einig seid.


Zeige deinem Kind, dass seine Meinung zählt und interessant ist. Danach kannst du dann deine Meinung mitteilen und ihr könnt miteinander diskutieren, solltet ihr unterschiedliche Ansichten haben.


Dadurch, dass du die Meinung deines Kindes hörst, merkt dein Kind, dass du es ernst nimmst, und dass es wichtig ist, was es zu sagen hat. So wird es lernen, dass es OK ist für sich selbst einzustehen und selbstbewusst in Diskussionen mit anderen zu agieren.


Für eine friedlichere Diskussion kann ich dir das Modell der Gewaltfreien Kommunikation nach Marshall B. Rosenberg empfehlen.


Mehr dazu findest du in den Artikeln „Wie dir gewaltfreie Kommunikation helfen kann, dein Leben zu verbessern" und „Gewaltfreie Kommunikation mit Kindern in der Familie und im Bildungsbereich".


Help them to do it themselves

Selbstvertrauen ist nichts starres, sondern du kannst immer mit seinem Kind daran arbeiten!


Je früher du damit anfängst dein Kind zu begleiten ein positives Selbstbild zu entwickeln, umso leichter wird dein Kind durchs Leben gehen. Umso motivierter, resilienter und erfolgreicher wird es sein.


Baue dieses Fundament für das Leben deines Kindes auf, indem du ihn genau diese zwei Dinge ermöglichst:


Hilf ihm ein gutes Selbstwertgefühl aufzubauen und gib ihm andererseits genügend Freiheiten!"

„7 Ideen zur Steigerung des Selbstwerts bei Kindern" findest du im folgendem Artikel.



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Konkret geht es darum Kindern einen Raum zu geben, in dem das Wichtigste in ihrem Leben thematisiert wird - das eigene Selbst. 

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