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Nina Molnar

Wie kann ich die Entwicklung meiner Kinder fördern?

Du willst deine Kinder zu glücklichen, starken und gesunden Persönlichkeiten heranziehen? Laut WHO sind dafür 10 Lebenskompetenzen entscheidend, die sich Kinder in ihrer Entwicklung aneignen sollten.


Diese Lebenskompetenzen helfen ihnen, effizient mit den Herausforderungen des Alltags umzugehen, einen angemessenen Umgang mit Problemen zu entwickeln und die Bereitschaft, lebenslang zu lernen.


Lies weiter und erfahre, wie du durch die Förderung der zehn Lebenskompetenzen deine Kinder dabei unterstützt, gute Beziehungen aufzubauen, Selbstvertrauen und Verantwortungsbewusstsein zu entwickeln und ein sinnvolles Leben zu führen.


Mindfulness für Kinder

10 Lebenskompetenzen für ein gesundes und glückliches Leben


1. Fähigkeit Entscheidungen zu treffen


Nicht nur uns Erwachsenen fällt es häufig schwer, Entscheidungen zu treffen, sondern auch Kindern. Deshalb ist es wichtig, Kinder so früh wie möglich mit dieser Fähigkeit vertraut zu machen und ihnen von klein auf die Möglichkeit zu geben, sich darin auszuprobieren.


Entscheidungen zu treffen bedeutet, die Konsequenzen dieser zu tragen und Verantwortung für seine Handlungen zu übernehmen. Dadurch hilft diese Lebenskompetenz, das Verantwortungsgefühl und das Selbstbewusstsein der Kinder zu stärken.


Fördern kannst du diese Fähigkeit, indem du Kinder jene Entscheidungen treffen lässt, bei denen sie noch am ehesten die Konsequenzen abschätzen können.


Anfangs könnten dies Kleinigkeiten aus dem Alltag sein, z.B. die Wahl der Jause, der Kleidung oder auf welchem Spielplatz sie gehen wollen.


Die Entscheidungskompetenz des Kindes kann dann Jahr für Jahr angepasst und ausgeweitet werden. Die persönliche Zeitgestaltung, die Wahl der Freizeitbeschäftigung und auch die Einteilung des Taschengeldes können immer mehr dem Kind überlassen werden.


Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass dein Kind hierbei Fehler machen wird. Trotzdem sollte dies kein Hindernis darstellen, sie selbst entscheiden zu lassen. Fehler sind eine optimale Möglichkeit zu lernen und beim nächsten Mal bessere Entscheidungen zu treffen.




2. Fähigkeit Probleme zu lösen


Probleme sind etwas ganz Natürliches, mit denen wir unser ganzes Leben konfrontiert werden. Daher ist es meiner Meinung nach sehr wichtig, dass das Wort “Problem” nicht negativ behaftet ist.


Probleme sind Herausforderungen, die uns wachsen und lernen lassen.


Vermittle diese positive Einstellung deinen Kindern und du wirst sehen, dass sie sich mit mehr Zuversicht und Ausdauer Problemen annähern werden und leichter zu einer Lösung finden werden


Erwachsene neigen dazu, sofort einzugreifen, wenn Kinder ein Problem haben. Jedoch ist es wichtig, dass Kinder auch lernen, Probleme selbst zu lösen, ihre Interessen durchzusetzen, Konflikte auszutragen und gegebenenfalls nachzugeben.


Dies können Kinder beim täglichen Spielen in der Schule oder auch in Alltagssituationen üben. Erwachsene und PädagogInnen können Kinder dabei unterstützend begleiten, indem sie ihnen helfen, unterschiedliche Lösungswege und Vereinbarungen zu finden.


Wenn Kinder erfahren, dass sie auch alleine in der Lage sind, Probleme zu lösen, wird sie dies selbstbewusster, resilienter und krisensicherer machen.




3. Fähigkeit kreativ zu denken


Kreativ zu denken bedeutet auch mal “um die Ecke zu denken”, neue Wege zu finden und fantasievoll mit anderen zusammenzuarbeiten und zu spielen. Es ist etwas Schöpferisches und Selbsttätiges. Das Kind übernimmt hierbei nicht die Denkmuster der Erwachsenen, sondern denkt selbst, macht eigene Erfahrungen und kommt zu eigenständigen Ergebnissen.


Es entlastet Kinder in vielen Lebensbereichen, da sie sich schneller auf neue Situationen einlassen können und schwierige Situationen besser bewältigen können.

Kreative Menschen verfügen über eine besondere Sensibilität im Bereich der Wahrnehmung und Problemlösung.

Vor allem Probleme, die vom normalen Pfad abweichen, können besonders gut bewältigt werden.


Kreative Menschen lassen sich auf Neues ein und zeigen eine Bereitschaft, sich Dinge anders vorzustellen. Auffallend ist auch ihr Mut und ihre Spontanität.


Kreativität gilt als Schlüsselkompetenz der Zukunft.


Um das kreative Denken der Kinder zu fördern, braucht es auf der einen Seite Materialien, die zum Forschen anregen, die selbsttätiges Experimentieren, Nachdenken und Ausprobieren ermöglichen.


Auf der anderen Seite kann Kreativität auch durch Langeweile und Nichtstun entstehen. Gibt man den Kindern etwa 20 Minuten keine Aufgabe, kann man beobachten, dass die Kinder sich selbst eine kreative Beschäftigung suchen.


Es muss also ein Rahmen geschaffen werden, wo sich die Kreativität der Kinder entfalten kann.




4. Fähigkeit kritisch zu denken


Kritisches Denken hilft Kindern, ihre eigene Meinung sowie die der anderen kritisch zu hinterfragen und zu überdenken.


Es unterstützt Kinder, sich gegenüber negativem und unangemessenen Verhalten zu behaupten und auch mit einem bestimmten Verhalten oder einer bestimmten Überzeugung nicht einverstanden zu sein.


Durch das Philosophieren mit Kindern kann diese Fähigkeit geübt werden.


Kinder und Erwachsene lernen die gegenseitige Denkweise des anderen kennen. Ideen und Gedanken werden hierbei aktiv hinterfragt. Kinder lernen sich mit sich selbst und der Welt auseinanderzusetzen. Im Gegensatz zu uns Erwachsenen sehen Kinder die Welt noch nicht in festen Strukturen, sondern besitzen die Gabe, völlig frei zu denken.

Sie begeben sich auf Augenhöhe mit den Erwachsenen und erfahren dadurch ein aufrichtiges Interesse der anderen und fühlen sich dadurch wertvoll und gehört.

Da es kein richtig oder falsch beim Philosophieren gibt, unterstützt es Kinder dabei, sich selbst eine Meinung zu bilden, diese zu überprüfen und auch andere Meinungen kritisch zu hinterfragen.


Diese Tätigkeit lässt sich wunderbar mit Grundschulkindern umsetzen, jedoch ist es auch mit kleineren Kindern möglich.

Folgende Themen eignen sich zum Philosophieren mit Kindern besonders gut:


  • Wer bin ich? Gibt es mich nur einmal auf der Welt?

  • Warum hast du Freunde? Welche Eigenschaften soll ein guter Freund haben? Darf ich mit meinem Freund streiten?

  • Was bedeutet Glück für mich? Was ist der Unterschied zwischen Glück und Unglück? Sind Tiere und Pflanzen auch glücklich? Gibt es etwas, das alle Menschen glücklich macht?

  • Muss man immer die Wahrheit sagen? Darf man auch lügen?

  • Was würdest du ändern, wenn du alles bestimmen darfst?




5. Fähigkeit effektiv zu kommunizieren


Hierbei geht es um die Fähigkeit, sich verbal (Worte) und nonverbal (Gestik, Mimik, Körper) klar und verständlich auszudrücken, sodass es dem Gegenüber möglichst leicht fällt, Botschaften, Bedürfnisse, Wünsche und Gefühle zu verstehen. Hierbei stimmen Inhalt und Art und Weise, wie etwas gesagt wird, überein und Missverständnisse können weitgehend vermieden werden.

Durch effektive Kommunikation lernen Kinder zuzuhören und sich respektvoll auszudrücken. Es fällt ihnen leichter, gute Beziehungen zu schließen und um Hilfe zu bitten, wenn sie Probleme haben. Kommunikation ist der Schlüssel für gute Beziehungen und hat einen essentiellen Einfluss auf die Lebensqualität der Kinder.


Fördern kannst du diese Fähigkeit, indem du dein Kind immer wieder in Gespräche verwickelst. Sprich mit deinem Kind über seinen Tag oder Dinge, die ihn interessieren. Erzähle auch etwas von dir und übe dich in deiner Vorbildrolle. Kinder beobachten genau, wie Erwachsene sich ausdrücken, gestikulieren, welche Körperhaltung sie einnehmen und welche Worte sie verwenden.


Außerdem ist es wichtig, dass du deinem Kind aktiv zuhörst. Versuche es nicht zu unterbrechen und fasse kurz zusammen, wie du seine Erzählungen verstanden hast. Hilfreich ist es auch, wenn du kurz auf die Gefühle deines Kindes eingehst. Hat es sich beispielsweise mit einem Freund gestritten, könntest du ihm rückmelden: “Ich kann mir vorstellen, dass dich dieser Streit traurig macht.” Du signalisiert deinem Kind somit Interesse an seinem Wohlbefinden und es zeigt, dass du ihm zugehört hast.


Falls du noch tiefer in dieses Thema eintauchen möchtest, empfehle ich dir den Artikel Wie dir gewaltfreie Kommunikation helfen kann, dein Leben zu verbessern zu lesen.



6. Fähigkeiten stabile Beziehungen zu führen


Gute, enge und authentische Beziehungen sind extrem wichtig für das Wohlbefinden von Kindern. Laut einer Studie der Harvard Study of Adult Development sind aufrichtige, tiefe und vertrauensvolle Beziehungen der wichtigste Glücksfaktor von Menschen.

Um beziehungsfähig zu werden, brauchen Kinder soziale und emotionale Kompetenzen.


Die emotionale Kompetenz beinhaltet, die eigenen Gefühle zu verstehen, sich angemessen auszudrücken, Strategien zu entwickeln, negative Emotionen zu überwinden und sich in andere Menschen hineinzuversetzen.


Die soziale Kompetenz befähigt uns, Gefühle, Empfindungen und Stimmungen von sich selbst und anderen Menschen wahrzunehmen und angemessen damit umzugehen.


Um beide Kompetenzen zu fördern, müssen Kinder einen angemessenen Umgang mit ihren Emotionen und Gefühlen erlernen.


Gespräche schaffen Raum, um über Empfindungen, Streit und alles, was die Kinder beschäftigt, zu sprechen. Dadurch lernen Kinder ihre Gefühle und sich selbst besser kennen. Nur wer versteht, warum jemand auf eine bestimmte Art und Weise reagiert, kann Verständnis und Einfühlvermögen dafür entwickeln.




7. Fähigkeit zur Selbstwahrnehmung


Selbstwahrnehmung bedeutet, dass Kinder sich als eigenständige Person wahrnehmen.

Sie erkennen sich im Spiegel und wissen “Das bin ich!”. Sie nehmen ihre Gefühle und Fähigkeiten wahr und können sich von anderen abgrenzen. Sie kennen ihren Charakter, ihre Stärken, ihre Schwächen, ihre Wünsche und auch ihre Abneigungen.


Die Selbstwahrnehmung ist der Grundstein für Selbstwert und die Voraussetzung, um sich in andere Menschen einzufühlen.


Fördern kannst du die Selbstwahrnehmung durch Achtsamkeitsübungen.

Hierbei lernen Kinder ihre Gedanken und Gefühle zu beobachten. Körperliche Empfindungen lassen sich am einfachsten beobachten und eignen sich daher gut als Einstieg in die Selbstwahrnehmung.


Auch der Bodyscan ist eine tolle Übung, um die Selbstwahrnehmung zu fördern. Kinder üben dabei, die einzelnen Körperteile bewusst wahrzunehmen und zu spüren.




8. Fähigkeit zur Empathie


Empathie ist die Fähigkeit, sich in andere Menschen einfühlen zu können. Dies beinhaltet die Gefühle des Gegenübers zu erkennen, diese zu verstehen und nachempfinden zu können.


Um jedoch Empathie zu lernen, müssen sich Kinder zuerst ihren eigenen Gefühlen bewusst werden.


Dieses Thema kann mit Hilfe von Bilderbüchern aufgegriffen werden. Hierzu gibt es einige gute und kindgerechte Bücher. Empfehlen kann ich das Farbenmonster oder Heute bin ich. Ermutige dein Kind, seine Gefühle zu beobachten und anschließend in einem Gefühlstagebuch festzuhalten. Dies führt dazu, dass Kinder ihre Empfindungen bewusster wahrnehmen. Das gemeinsame Betrachten der Gefühle und ein abschließendes Gespräch mit einem Erwachsenen ist besonders wichtig.

Frage dein Kind: “Warum warst du heute so oft wütend?” “Was hat dich heute traurig gemacht?” “Warum warst du heute fröhlich?”


Auch das empathische Zuhören ist eine wichtige Methode, um mit Kindern Empathie zu üben. Es geht darum, dem Gegenüber wirklich zuzuhören und das Erzählte in seinen eigenen Worten wiederzugeben. Der Gegenüber fühlt sich dadurch wahrgenommen, gehört und gesehen.




9. Fähigkeit Gefühle zu bewältigen


Diese Fähigkeit ist meiner Meinung nach eine der schwierigsten und zugleich wichtigsten Kompetenzen, die Kinder erlernen müssen.


Zuerst ist es wichtig, dass Kinder fähig sind, ihre Empfindungen zu erkennen und zu benennen. Möglichkeiten dafür habe ich im Punkt “Fähigkeit zur Empathie" beschrieben.


Eine weitere Voraussetzung zur Entwicklung dieser Fähigkeit ist es, dass man Kindern vermittelt, dass alle Gefühle in Ordnung sind und sie keines unterdrücken sollen.

Begleite dein Kind dabei, wenn es traurig oder wütend ist und werte es nicht dafür ab.


Sobald Kinder es schaffen, auch negative Gefühle auszuhalten, sind sie negativen Emotionen nicht mehr hilflos ausgesetzt.

Anstatt impulshaft auf ihre negativen Emotionen zu reagieren, jemanden anderen möglicherweise zu verletzen, können sie auf angemessene Strategien zurückgreifen.


Achtsamkeitsübungen haben sich bei der Regulation von Emotionen besonders hilfreich erwiesen. Hierbei lernen Kinder ihre Gefühle zu beobachten, kurz innezuhalten, ihre Aufmerksamkeit auf ihren Atem oder ein Körperteil zu lenken. Sie üben, sich selbst zu beruhigen und nicht sofort auf eine unangenehme Emotion zu reagieren. Durch diese Selbstkontrolle wird das Gefühl schwächer und die Kinder können anschließend klarer und lösungsorientierter handeln.




10. Fähigkeit zur Stressbewältigung


Stress ist heutzutage nicht nur ein Problem von Erwachsenen, sondern auch von unseren Kindern. Wir können unsere Kinder nicht davor schützen. Früher oder später werden auch sie damit zu kämpfen haben. Was wir aber tun können, ist ihnen Strategien zu vermitteln, Stress zu erkennen und diesen zu vermindern.


Grundlegende Verhaltensweisen beugen Stress vor und können frühzeitig in den Alltag der Kinder integriert werden:

  • ausreichende Bewegung

  • gesunde Ernährung

  • ausreichend Schlaf

  • regelmäßige Ruhephasen

  • Unterstützung durch Erwachsene

Durch regelmäßige Entspannungsübungen kann das Stresslevel von Kindern gesenkt werden. Besonders bewährt haben sich hierbei Fantasiereisen, Atemübungen oder Übungen zur progressiven Muskelentspannung. Auch frische Luft und Bewegung hilft Kindern gegen Stress.


Mit regelmäßiger Praxis werden Kinder erkennen, welchen Einfluss diese Verhaltensweisen auf ihr Wohlbefinden haben und lernen, diese selbst in stressigen Situationen anzuwenden.



Fazit


Durch die Förderung der zehn Lebenskompetenzen stärkt man nicht nur die Persönlichkeit der Kinder, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag zur Präventionsarbeit.


Möchtest du wissen, welche Rolle Achtsamkeit dabei spielt? Dann lies dir den Artikel Wie Achtsamkeit die Entwicklung von Kindern stärkt durch.

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Unser Ziel ist es Kindern auf spielerischer Art und Weise Wissen und Praktiken der Achtsamkeit zu vermitteln. 

Konkret geht es darum Kindern einen Raum zu geben, in dem das Wichtigste in ihrem Leben thematisiert wird - das eigene Selbst. 

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